Entnommener Artikel der Zeitschrift
"Los Villareales": Ehrung einer einzigartigen Insel
  Sie stechen sofort ins Auge. Wer auf Lanzarote von Süden in Richtung Hauptstadt fährt, wird nicht umhin kommen, sie zu bemerken. Auf der Schnellstraße in Höhe der Ortschaft Tías einmal den Kopf nach rechts gedreht und da stehen sie: eine Reihe von märchenhaften Häuschen. Aber es sind nicht irgendwelche Häuschen.  
 

 

Als ersten fallen die vielen, verschieden geformten Türmchen auf, die aus den Apartments ragen. Schwarze Lava-Steine zieren die weiße Fassade sowie die Balkongeländer, die sich wie künstlerisch aneinandergereihte Ketten durch die Anlage ziehen. Die Apartments unterscheiden sich eindeutig von den anderen Wohnhäusern der Insel, erinnern gar an Hundertwasser oder Gaudí. Aber Gaudí und Lanzarote? Der Gute war doch in Barcelona künstlerisch tätig. Was also hat es mit diesen außergewöhnlichen Bauten auf sich?

Wer genauer nachhakt, wird feststellen, dass es sich nicht lediglich um Apartments handelt. Es ist auch nicht nur die ungewöhnliche Architektur, die fasziniert. Vielmehr steck hinter dem Apartment-Komplex eine ganze Philosophie.

   

 

"Das Haus des Menschen ist seine dritte Haut", erklärt der kleine, grauhaarige Mann mit der Sonnenbrille, "hier muss man sich wohl fühlen. Und dafür sind diese Häuser konzipiert." Antonio Padrón Barrera ist der architektonische Geist, der hinter den "Villareales" steckt. Geboren auf El Hierro, hat er schon jeweils mehrere Jahre auf den Kanarischen Inseln Gran Canaria, Fuerteventura und nun Lanzarote verbracht – Und er hinterlässt seine Spuren.

Die "Casa de la Ilusión" auf Fuerteventura, auch Hänsel-und-Gretel-Haus genannt, ist nur eine seiner kreativen Konstruktionen. Hinter all seinen Kunstwerken – so auch hinter den Villareales – steht die Natur wie auch das Universum. Versuchte man, das Konzept im Detail zu erklären, würde dies Seiten in Anspruch nehmen. Im Groben erklärt sich die Idee wie folgt: Es gibt keine Ecken, sondern hauptsächlich Rundungen und asymmetrische Formen. Jedes Haus ist anders, wie die Natur, in der auch kein Baum dem anderen gleicht. Außerdem soll der Aufbau dem eines Planetensystems ähneln. Alles ist um einen bestimmten Punkt herum, um das Zentrum, aufgebaut. "So kann der Mensch im Einklang mit der Natur und dem Universum leben", erzählt der 63-jährige Kanare.

 

Die Liebe Antonios zu seiner Heimat spiegelt sich in seiner Architektur wieder: Kleine bunt e Mosaik-Steinchen prägen das Treppengeländer. Oben aus den Häusern ragen runde Fenster, mit verschieden-farbigen Glaselementen besetzt. Die Schornsteine sind typisch für Lanzarote und prägen auch die Werke Manriques. Antonio erklärt seine Idee hinter dem Werk: "Ich wollte etwas anderes schaffen. Häuser, die harmonisch und liebenswürdig sind, die es sich lohnt zu bauen." So ist die ganze Apartment-Anlage ist eine Ehrung. Antonio Padrón – einst Schüler César Manriques – ehrt Lanzarote – für seine Schönheit und Einzigartigkeit auf der Welt.

Articulo en rooster24.com:
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